von Thomas Kühn [Tinnunculus 40/2014]
Als sich vor gut fünfeinhalb Jahren meine berufliche Situation grundlegend zum Positiven entwickelte und ich somit auf lange Zeit Planungssicherheit hatte, nahm ich endlich allen Mut zusammen, mich der Faszination Falknerei nun auch praktisch zu widmen. Ein Entschluss stand nach jahrelangem Durchwälzen der einschlägigen deutsch- und englischsprachigen Fachliteratur und nach Gesprächen mit Falknern in meinem damals noch überschaubarem Jagdbekanntenkreis fest: Da aufgrund der Landschaftsstruktur in meiner Heimat die Falkenartigen nicht in Frage kamen, konnte mein erster Vogel nur ein Harris Hawk sein! Der ideale Vogel für den Anfänger, ein Allrounder für Flug- und Haarwild, sanft im Gemüt, mit Nerven wie Drahtseile, zu schier unglaublichen Manövern im Stande, der Exot, der die komplexe alte Kunst revolutioniert und scheinbar simplifizierte – klang gut und las sich toll...